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Abb. 1: Anzug der Schrauben gemäß Herstellervorgaben

Ausbau von Gleitlagern im Schadensfall

KS | Kolbenschmidt | Motorservice

Auf was muss beim Ausbau von Gleitlagern geachtet werden? Was kann man von der Position der Lagerschale und dem Aussehen des Lagers über die Ursache des Schadens ablesen? In diesem Beitrag finden Sie Antworten.

Was beim Ausbau von Lagerschalen in einem Schadensfall beachtet werden muss:

  • Die Lagerschalen müssen nach Sitz und Position in der Hauptlagergasse beschriftet werden, damit der Schadenshergang besser nachvollzogen werden kann. Häufig gibt der Sitz zusätzlich zum Erscheinungsbild des Lagers Aufschlüsse über den Schadenshergang. Bei Biegung der Kurbelwelle weisen z. B. vor allem das erste und letzte Hauptlager entlang der Gasse einseitige Verschleißspuren auf.
  • Laufbedingungen (Dauer, Belastungsart) und sonstige Einflüsse, wie z. B. das verwendete Öl, müssen dokumentiert werden, sodass eine bessere Einschätzung des Schadens möglich ist.
  • Auffälligkeiten an anderen Motorkomponenten, wie z. B. der Kurbelwelle, müssen dokumentiert werden. In den meisten Fällen sind Schäden am  Gegenlaufpartner des Gleitlagers zu erkennen. Oftmals sind Schäden am Lager auch Folge von Schäden an anderen Motorkomponenten.
  • Um spätere Analysen zu ermöglichen, sollte eine Probe des gelaufenen Öls entnommen und der Ölfilter aufbewahrt werden. Partikelrückstände können nachgewiesen und analysiert werden, was Aufschluss über mögliche Schadensursachen geben kann.
  • Die zum Lösen der Motorschrauben benötigten Drehmomente müssen dokumentiert werden. Sind die Schrauben nicht mit dem richtigen Drehmoment verschraubt, kann es zu Relativbewegungen zwischen Lagerschale und Gehäusebohrung kommen.
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Abb. 1: Anzug der Schrauben gemäß Herstellervorgaben
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Abb. 2: Sitz und Position der Lager dokumentieren
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Abb. 3: Vergleich der alten und neuen Gleitlager

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