Kolbenringbrüche
Kolbenringbrüche entstehen entweder durch exzessiven Verschleiß, durch Ringflattern oder durch Fehler bei der Montage der Ringe.
Brüche im Betrieb der Kolbenringe treten ohne extreme Betriebsbedingungen nicht auf. Beim Aufziehen der Ringe auf den Kolben ist die mechanische Belastung sehr viel höher als im Betrieb. Die Kolbenringe müssen zum Überziehen auf den Kolben weit mehr Biegespannung aushalten als beim Einbau in den Zylinder. Ein Ring mit Gefüge- bzw. Materialfehlern würde bereits beim Aufziehen brechen.
Wenn gebrochene Kolbenringe unmittelbar nach einer Kolbenreparatur in einem Motor gefunden werden, wurden diese meist durch unsachgemäßen Kolbeneinbau oder durch fehlerhafte Einbauwerkzeuge vorgeschädigt oder zerbrochen.Ringe können im Betrieb nach längerer Laufzeit brechen. Dies geschieht, wenn die radiale oder axiale Wandstärke durch Verschleiß bereits erheblich abgenommen hat. Meistens
kommt der Ring aufgrund des stark erhöhten Ringhöhenspiels ins Flattern und kann der Belastung, die auf ihn einwirkt, nicht mehr widerstehen. Der Ring bricht dabei meist in viele kleine Bruchstücke.
Ringe müssen aber nicht zwangsweise eine Schwächung der Materialdicke erlitten haben, um zu brechen. Wenn es im Betrieb zu Verbrennungsstörungen kommt, können Ringe aufgrund der hohen Belastung brechen, ohne dass diese verschlissen sind. Auch unbeabsichtigtes Eindringen von Wasser oder Öl in den Verbrennungsraum kann zu Ringbrüchen führen. Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren. Wenn die Menge der Flüssigkeit das Volumen des Verdichtungsraumes übersteigt, muss sich die Flüssigkeit entweder
am Kolben vorbeidrücken oder aber der Kolben bzw. die Kolbenringe brechen. Ebenso kann sich auch die Pleuelstange verbiegen oder die Zylinderwand/Zylinderlaufbuchse brechen.
