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Trockenlauffresser durch brandige Kolbenringe

  • Fressriefen und Brandflecken an den Kolbenringlaufflächen (Abb. 1 und 2).
  • Längsriefen an den Zylinderbohrungen (nicht abgebildet).
  • Im Anfangsstadium: Erste Anreiber am Feuersteg (Abb. 3 – oben rechts).
  • Im fortgeschrittenen Stadium: Ausbreitung der Reiber über den gesamten Kolben (Abb. 4).
Abb. 1
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 2
Festfressen aufgrund mangelnder Schmierung durch abgenutzte Kolbenringe| Kolbenschmidt | Motorservice
Abb. 3
Festfressen aufgrund mangelnder Schmierung durch abgenutzte Kolbenringe| Kolbenschmidt | Motorservice
Abb. 4
Solche Schäden treten bevorzugt in der Einlaufphase unter starker Belastung auf, wenn die Kolbenringe durch einen mangelnden Einlauf noch nicht vollständig abdichten (überwiegend Dieselkolben). Die an den Kolbenringen vorbeiströmenden Verbrennungsgase heizen die Kolbenringe und die Zylinderwand übermäßig auf, der Ölfilm bricht zusammen.

Verbrennungsstörungen und erhöhte Temperaturen bzw. eine ungenügende Kühlung von Kolben und Zylinderwand können den Schmierfilm auch beeinträchtigen oder zerstören. Dies bedeutet zunächst einen Trockenlauf der Kolbenringe, wodurch Brandflecken entstehen. Da der Kolben auch über die ungeschmierten Zylinderpartien läuft, entstehen zunächst Anreiber am Feuersteg, im weiteren Schadensverlauf Fressstellen am gesamten Kolbenschaft (Abb. 4).
  • Übermäßige Belastung des Motors während der Einlaufphase.
  • Keine optimale Struktur der gehonten Zylinderoberfläche für eine gute Haftfähigkeit des Motorenöls (Verquetschung der Graphitadern, Blechmantelbildung, zu geringe Rauheit und/oder falscher Honwinkel).
  • Ungeeignetes Schmieröl (falsche Ölqualität und Viskosität).
  • Zu hohe Temperatur an den Zylinderlaufbahnen (Fehlfunktionen im Kühlsystem bzw. Ablagerungen in den umschließenden Kühlkanälen).
  • Erhöhte Temperatur während der Verbrennung durch Verbrennungsstörungen (mageres Gemisch, Glühzündungen, nachtropfende oder undichte Einspritzdüsen).
  • Unzureichende Ölversorgung der Zylinderlaufbahnen durch zu wenig Spritz- und Schleuderöl von den Pleuel- und Kurbelwellenlagern.